Christian reviewed Eine Frage der Chemie by Bonnie Garmus
Überambitioniert und belehrend: Wenn die Chemie nicht stimmt
2 stars
Okay, ich hatte große Erwartungen an Eine Frage der Chemie. Der Hype, die starke, kluge Protagonistin, der Mix aus Feminismus, Gesellschaftskritik und Humor – das klang alles sehr vielversprechend. Aber ehrlich gesagt: Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.
Was funktioniert hat
Elizabeth Zott ist zweifellos eine spannende Figur. Sie ist schlau, hartnäckig und lässt sich nicht unterkriegen. Die Chemie als Metapher für ihr Leben und ihre Kämpfe hat mir gefallen, und der bissige Humor an manchen Stellen war echt erfrischend. Auch die Nebenfiguren – allen voran der Hund Halbsieben – bringen Leben in die Geschichte. Und ja, ich verstehe, dass es ein feministisches Statement sein soll, wie sie sich in einer von Männern dominierten Welt durchschlägt.
Was für mich nicht funktioniert hat
Leider gibt es einige Schwachstellen, die für mich zu schwer wogen, um das Buch wirklich zu genießen. Erstens: Die Geschichte wirkt an vielen Stellen künstlich und übertrieben. …
Okay, ich hatte große Erwartungen an Eine Frage der Chemie. Der Hype, die starke, kluge Protagonistin, der Mix aus Feminismus, Gesellschaftskritik und Humor – das klang alles sehr vielversprechend. Aber ehrlich gesagt: Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.
Was funktioniert hat
Elizabeth Zott ist zweifellos eine spannende Figur. Sie ist schlau, hartnäckig und lässt sich nicht unterkriegen. Die Chemie als Metapher für ihr Leben und ihre Kämpfe hat mir gefallen, und der bissige Humor an manchen Stellen war echt erfrischend. Auch die Nebenfiguren – allen voran der Hund Halbsieben – bringen Leben in die Geschichte. Und ja, ich verstehe, dass es ein feministisches Statement sein soll, wie sie sich in einer von Männern dominierten Welt durchschlägt.
Was für mich nicht funktioniert hat
Leider gibt es einige Schwachstellen, die für mich zu schwer wogen, um das Buch wirklich zu genießen. Erstens: Die Geschichte wirkt an vielen Stellen künstlich und übertrieben. Elizabeth ist so perfekt progressiv, dass sie fast mehr wie eine moderne Projektion als eine Frau aus den 1960er Jahren erscheint. Das hätte vielleicht noch funktioniert, wenn es subtiler umgesetzt worden wäre, aber hier wird die Botschaft mit dem Holzhammer vermittelt.
Besonders im ersten Teil des Buches dominiert diese sehr didaktische, feministische Haltung, und das wirkt stellenweise einfach unglaubwürdig. Dass dabei auch Themen wie Rassismus angesprochen werden, aber ausschließlich weiße Figuren vorkommen, macht das Ganze nicht besser. Es fühlt sich so an, als wollte das Buch zu viele große Themen abdecken, ohne ihnen wirklich gerecht zu werden.
Dazu kommt, dass viele Konflikte sehr glatt und vorhersehbar aufgelöst werden. Es scheint, als ob die Geschichte immer wieder darauf abzielt, Elizabeth als unbezwingbare Heldin darzustellen – egal, wie unrealistisch das manchmal wirkt.
Fazit
Eine Frage der Chemie hatte definitiv Potenzial, aber für mich hat es am Ende nicht gereicht. Es ist eine Mischung aus übertriebener Progressivität, oberflächlicher Problembewältigung und einer Handlung, die zu konstruiert wirkt, um wirklich zu berühren.