gregorgross reviewed Memorial by Bryan Washington
Witzig, unterhaltsam und lehrreich
5 stars
Es geht um die Beziehung zweier Männer, wie sie sich nicht festlegen wollen und können, wie sie miteinander umgehen, wie sie versuchen, Liebe zu finden.
Beide haben eine recht bewegte Vergangenheit und, u.a. aufgrund ihrer Homosexualität, Probleme mit ihren Familien. Auch das ist ein Schwerpunkt der Handlung, vor allem, wenn die Mutter des einen aus Japan kommt, er aber zeitgleich nach Japan fliegt, um seinem Vater beim Sterben zu helfen. Die Mutter lebt dann also eine Weile mit dem Liebhaber ihres Sohns zusammen.
Dabei wird nie übers Leben im allgemeinen gesprochen, sondern immer nur über die spezifischen Leben der Protagonisten. Und trotzdem ergibt sich am Ende eine Meta-Analyse dessen, was es heißt zu leben, Familien zu haben, zu lieben.
Die Dialoge sind Weltklasse. Bryan Washington schreibt mit die besten Dialoge, die ich kenne: sehr witzig, schlagfertig, voll Einsichten in die conditio humano.
Das Buch und die Beziehung endet in …
Es geht um die Beziehung zweier Männer, wie sie sich nicht festlegen wollen und können, wie sie miteinander umgehen, wie sie versuchen, Liebe zu finden.
Beide haben eine recht bewegte Vergangenheit und, u.a. aufgrund ihrer Homosexualität, Probleme mit ihren Familien. Auch das ist ein Schwerpunkt der Handlung, vor allem, wenn die Mutter des einen aus Japan kommt, er aber zeitgleich nach Japan fliegt, um seinem Vater beim Sterben zu helfen. Die Mutter lebt dann also eine Weile mit dem Liebhaber ihres Sohns zusammen.
Dabei wird nie übers Leben im allgemeinen gesprochen, sondern immer nur über die spezifischen Leben der Protagonisten. Und trotzdem ergibt sich am Ende eine Meta-Analyse dessen, was es heißt zu leben, Familien zu haben, zu lieben.
Die Dialoge sind Weltklasse. Bryan Washington schreibt mit die besten Dialoge, die ich kenne: sehr witzig, schlagfertig, voll Einsichten in die conditio humano.
Das Buch und die Beziehung endet in Schwebe. Das ist gut so. Ich hatte sehr große Angst, es endet entschieden, mit einer Trennung. Und zwar, weil ich wusste, dass große Bücher immer negativ enden - oder könnt ihr euch an ein großes Buch erinnern, das nicht traurig oder böse endet? Warum nur, warum kann nicht einmal ein gutes Buch mit einem Happy End enden? Weil wir dämlichen Leser:innen es anscheinend dann nicht als groß empfinden würden, weil wir nun mal länger unsere Traurigkeit empfinden als unsere Freude?
Washington mag ähnlich gedacht haben und vermied eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung. Der generelle Ton des Buches ist jedoch lebensbejahend, also ist meine Meinung, Benson und Mike kriegen das hin.
Ich kann das Buch nur allen empfehlen. Ich habe mehrfach geweint, Leute.